Bodynamic
eine Bühne der Psychologie

Das Bodynamic System setzt sich aus multiplen miteinander in Bezug stehenden und teils überschneidenen Modellen zusammen. Die Synthese dieser unterschiedlichen Modelle bildet eine „Psychologie Bühne“. Viele weitere Modelle können auf das Bodynamic System aufgesattelt werden, um zu einem noch hoher entwickelten und nuancenreicheren Verständnis der menschlichen Psychologie zu gelangen.

Das Bodynamic System – welches ursprünglich in der Körperpsychotherapie angewandt wurde – ist nicht notwendigerweise auf diesen Anwendungsbereich begrenzt. Es wurde ebenfalls in der Arbeit mit Olympiaden-Athleten angewandt, um sie in ihren Höchstleistungen zu unterstützen. Ferner fand es Anwendung in der Arbeit mit Führungskräften, sowie im Kontext der Verbesserung von Team und Gruppendynamiken. Ein weiterer Anwendungskontext  ist die Physiotherapie und andere physische Therapien, um dort den Behandler darin zu unterstützen die psychologischen Wurzel von physiologischen Anliegen tiefer zu verstehen oder mit mehr Bewusstsein dieser psychologischen Themen zu behandeln.

Das Bodynamic System geht darüber hinaus auch noch weiter, indem die Gesellschaft als Ganze unter entwicklungsspezifischer Perspektive einbezogen wird und wie Kultur Teil der Feedbackschleife ist, welche gewisse Anpassungsmuster sowie Abwehrmechanismen in gewissen Charakterstrukturen verstärkt.

Im Bodynamic System werden alle Aspekte unseres Lebens einbezogen, indem mit geschaut wird, wie wir mit uns selbst, anderen und unserer Umwelt interagieren und wie wir uns auf sie beziehen. Unsere emotionalen Unterstrukturen sind das, was uns antreibt, um Kontakt herzustellen und den Dingen Bedeutung zu geben. Sie bilden eine Basis dafür, wie wir für uns entscheiden, was im Leben für uns wichtig ist und wie wir Entscheidungen fällen oder in welche Beziehungen wir uns begeben.

Die vier Kernelemente des Bodynamic System sind die folgenden:

5 Ich-Aspekte

Im Gegensatz zu bekannten, modernen Psychologien und der spirituellen New-Age-Bewegung, verwenden wir den Begriff des Ich nicht in seinem umgangssprachlichen negativ konnotierten Sinne. Stattdessen sehen wir das Ich als einen bedeutsamen Teil der Identität an, so wie dies im traditionellen Sinne verstanden wurde.

7 Entwicklungsstadien

2. Trimester → 12 Jahre

Die kindliche Entwicklung ist ein erstaunlicher und komplexer Prozess. Im Zuge der normalen physischen Entwicklungsmeilensteine, wie etwa Sitzen, Kriechen, Krabbeln und Gehen, durchläuft das Kind auch verschiedene psychologische und emotionale Entwicklungen. Diese Veränderungen im Entwicklungsverlauf werden durch den ersten Wunsch des Kindes angetrieben, dem tiefen Wunsch im Kind mit anderen und der Welt um es herum in wechselseitiger Verbundenheit zu sein.

Die sieben Entwicklungsstadien sind jeweils nach dem hauptsächlichen emotionalen Entwicklungsthema in einer bestimmen Altersphase benannt. Jedes Alter ist ebenfalls durch mehrere Entwiclungsbewegungen charakterisiert, wenn diese dann in die bewusste Kontrolle des Kindes gelangen und auf neuronaler Ebene im Gehirn des Kindes abgebildet sind. Ferner sind auch gewisse emotionale und kognitive Fertigkeiten für diese Phasen kennzeichnend und diese nennen wir im Bodynamic System Ich-Funktionen. Sie sind gewissen Entwicklungsphasen und damit -alter zugeordnet.

1. Existenz

Das Recht auf Existenz
2. Trimester → 3 Monate

2. Bedürfnis

Das Recht auf Bedürnisse und deren Befriedigung
1 Monat → 18 Monate

3. Autonomie

Das Recht autonom zu sein
8 Monate → 2.5 Jahre

4. Wille

Das Recht absichtlich, zielgerichtet und eigenwillig zu sein
2 → 4 Jahre

5. Liebe/Sexualität

Das Recht auf liebende und sexuelle Gefühle
3 → 6 Jahre

6. Meinung

Das Recht auf seine eigene Meinung
5 → 9 Jahre

7. Leistung/Solidarität

Das Recht darauf ein vollwertiges Gruppenmitglied zu sein, ohne konkurrieren oder leisten zu müssen
7 → 12 Jahre

Charakter-Strukturen

Entwicklung wird durch den Stress (normalen und/oder ungwöhnlichem) und Trauma geformt, denen das Kind unterliegt. Wird das Ziel des Kindes zur wechselseitigen Verbundenheit frustriert, bilden Körper und Geist Abwehrstrategien heraus, welche auf Körper- und Persönlichkeitsebene beobachtet werden können. Bei weiterem Heranwachsen bilden frühe Abwehrstrategien die Basis für zukünftige Muster innerhalb der interpersonalen Verbundenheit, und führen oftmals zum Herausbilden weiterer Abwehrstrategien.

Das Bodynamic System arbeitet unter der Prämisse, dass die Abwehrstrategien einen notwendigen Zweck erfüllen und dass sie nicht einfach gebrochen oder aufgegeben werden können. Abwehrmechanismen können qualvoll sein und stellen ebenso kreative Überlebensstrategien dar. Diese kleine Tatsache greifen zu können hilft uns, uns wirklich um uns selbst zu kümmern und der zu sein, wer wir sind – im Gegensatz dazu zu schauen, wer wir „sein sollten“.

Alle Charakter-Strukturen existieren in Form eines Spektrums, das dadurch bedingt ist, welche Art und welches Timing wir in der Nährung als Kind innerhalb unserer Entwicklung erfahren. Überwältigender emotionaler Stress, der früh innerhalb einer bestimmten Phase eintrat führt zu geiwsser psychologischer und emotionaler Resignation, die sich dann im Körper spiegelt. Dies resultiert in Charakter Abwehrmechanismen, und einem Verlust emotionaler und psychologischer Fertigkeiten. 

Wenn das Kind die Gelegenheit zur Unterstützung hatte und emotionale und psychologische Ressourcen aufbauen konnte und dann emotionaler Stress zu einem späten Zeitpunkt in der Entwicklungsphase auftrat, wird dies zu einem „Zurückhalten“ führen. Typischerweise zu einem Zurückhalten von Ärger, und eine Art von emotionaler Panzerung entsteht. Auch dies spiegelt sich auf neurosomatischer Ebene in der Organisation des Körpers wider. 

3 Charakter-Haltungen pro Entwicklungsstadium

Frühe Position

  • Geben einen Teil von sich selbst auf, um die Beziehung aufrecht zu erhalten.
  • Führt zu Resignation in den Muskeln und in den Faszien.
  • Führt zu einem Gefühl der Leere, Mangelerleben, als ob etwas Fehlen würde; gleichzeitig nicht wissend, was fehlt.
  • „Schwarze Löcher“ – Man weiß nicht, was man nicht weiß.
  • Reduzierte (muskuläre) Energie.

Gesunde Position

  • Fühlt ihre Ressourcen.
  • Gekennzeichnet durch Gefühle der Zufriedenheit und Kompetenz.
  • Kann zu „weißen Löchern“ führen; Dinge, die du weißt und du nimmst sie als selbstverständlich an.
  • Flexibel in der Energie.

Späte Position

  • Geben die Beziehung auf, um einen Teil ihrer Selbst aufrechtzuerhalten.
  • Panzerung und Schutzschild.
  • Hohe Energie.
  • Resultiert in muskulärer Spannung.

Die Bodynamic Analyse ist ein achtsames, konstantes Zusammenspiel von vertrauter wechselseitiger Verbundenheit und individueller Würde. Charakter-Abwehr entsteht aus dem tiefen Verlangen des Kindes, die groß möglichste Wechselseitige Verbundenheit mit bedeutsamen Menschen in ihren/seinem Leben zu erleben – manchmal auf Kosten der eigenen individuellen Würde.

Ausgedrückt in der 1. Person: Ich kann Wechselseitige Verbundenheit aufrechterhalten oder unterbrechen. Ich kann auch meine individuelle Würde erleben oder aufgeben. Um meine Würde in Wechselseitiger Verbundenheit mit anderen zu erhalten, muss ich mich selbst respektieren, sodass meine Art des Seins, meine Gefühle, meine Handlungen mit meinem authentischen Selbst kohärent sind – meine aktuellen Wünsche, Impulse, Vorlieben, Wünsche und Sichtweisen.

Eine Möglichkeit, wie ich meine Würde verlieren kann, ist dass ich in der Interaktion mit einer anderen Person oder mit anderen Personen, so herausgefordert werde, dass ich innerlich an einen Punkt gelange, dass ich aus dem Kontakt weggehen muss und aus dem Kontakt gehe – nur dies mache ich nicht. Stattdessen erhalte ich den Kontakt und gebe meine individuelle Würde auf.

Das Bodynamic Charakterstruktur-Modell ist – neben anderen – eine Enzyklopädie von Charakterstruktur-Positionen, die erklären warum und wie eine Person sich entscheiden würde die Verbindung aufrechtzuerhalten und die Würde aufgrbt – um mit einer Person in Kontakt zu bleiben oder mit einer Situation, die er/sie nicht tolerieren kann, weil in dem Fall der Verlust der Verbindung zu beängstigend war. Stattdessen ist der Verlust der individuellen Würde die bevorzugte Konsequenz aus diesen beiden nicht gewünschten Wahlmöglichkeiten.

Und umgekehrt hat sich auch jeder Mensch an irgendeinem Punkt aus Kontakt zurückgezogen, der zu herausfordernd war, um die eigene Würde aufrecht zu erhalten. Dies ist das andere Extrem der menschlichen Möglichkeiten, welche wir beobachten: Keine Wechselseitige Verbundenheit, doch eine Menge individueller Würde in völliger Einsamkeit.

Das Bodynamic System legt den Fokus auf das Treffen bewusster Entscheidungen hinsichtlich unserer Interaktionen und unserer Art und Weise uns zu verbinden mit dem Ziel, dass wir keine Kompromisse hinsichtlich unserer inneren Integrität machen – wie z. B. Würde nur damit wir Kontakt haben. Wir lernen eine Balance, die tiefen Kontakt zu anderen Personen einschließt aufzubauen und aufrechtzuerhalten, während wir gleichzeitig auch uns selbst ehren indem wir unsere eigene individuelle Würde erhalten.

Charakter-Strukturen sind ein formatives und kreatives Ergebnis, die aus Spaltungen in den erwähnten Entwicklungsstadien entstehen.

Entwicklungsspaltung

Beispiele für Charakterhaltungen aufgrund von Entwicklungsspaltungen

Späte Bedürfnisstruktur
Misstrauisch

Frühe Willensstruktur
Selbstaufopfernd

Späte Willensstruktur
Wertend

Späte Meinungsstruktur
Besserwisserisch

Die Körperkarte (Bodymap)

125 Muskeln & Faszien nach psychologischen Funktionen kartiert

Ein Grundkonzept des Bodynamic Systems ist, dass Muskeln sich anspannen, um starke Emotionen, die in der kindlichen Entwicklung auftreten zu begleiten. Diese Bedingung bezeichnen wir als hypertone Muskelantwort. Unter anderen Bedingungen können Muskeln erschlaffen und resignieren, und dadurch unfähig sein mit starken Stimuli umzugehen. Diese Bedingung bezeichnen wir als hypotone Muskelantwort.

Lisbeth Marcher und ihre Kollegen haben herausgefunden, dass jeder einzelne Muskel – und Gruppen von Muskeln, die hiermit in Zusammenhang stehen – spezifischen Entwicklungsstadien in der Kindheit und der Jugend zugeordnet werden können. Ferner beziehen sie sich auf konkrete Fertigkeiten des Ichs. Jeder Muskel einer Entwicklungsphase korreliert mit dazugehörigen psychologischen Funktionen.

Die oben erwähnten Charakter-Strukturen wurden ursprünglich anhand der psychologischen Themen entwickelt, die sich in spezifischen Muskel- und Faszienstrukturen fanden. Ferner schaute man in der Erforschung auf die altersüblichen Muster und Themen. Noch tiefer bilden sich die psychologischen Funktionen in einem Gesamtbild des ganzen Körpers ab und hieraus entsteht ein detailliertes, analytisches Bild aller psychologischen Funktionen. Dieses Instrument wird in Bodynamic als „Körperkarte“ (engl. Bodymap) bezeichnet.

Sie bietet die Möglichkeit zu einer detaillierten Analyse, wie stark jemand geerdet und zentriert ist. Oder man kann hier zum Beispiel sehen, welche Arten von Grenzen eine Person hat und wie ihre Fertigkeiten zum Aufrechterhalten dieser Grenze(n) sind.

Die Komplexität lässt sich daran verdeutlichen, dass eine Person gegebenenfalls in ihrer Willenskraft zentriert ist, jedoch in der Erdung der Willenskraft geringe Fertigkeiten hat. Oder jemand anderes fühlt sich in seiner Autonomie unterstützt, allerdings nicht in seiner Meinungsbildung. Diese feinen Nuancen können bei der Untersuchung einer Bodymap gesehen werden.

A fundamental concept of the Bodynamic System is that muscles tense up in order to accommodate the strong sensations that accompany emotions during childhood development, a condition termed hyper-responsive but under different conditions muscles may become flaccid and resigned, unable to cope with stronger stimuli, a condition termed hypo-responsive.

Marcher and her colleagues also found that each individual muscle – and groups of related muscles – correspond to highly specific stages in childhood development and adolescence, and also to specific functions of the Ego. Every muscle in each stage is correlated with its corresponding psychological function.

The above character structures were originally developed by examining the psychological themes of individual muscles and fascia and looking for age appropriate patterns and themes. Delving deeper, given psychological functions are mapped to the body which results in a detailed analytical tool called the „Bodymap“.

This can provide a detailed analysis as to how, grounded or centered someone is. It also for example lets a person know what kind and how effective their boundary making skills are.

Complexities can emerge and be understood such as someone being centered in their will power but perhaps not grounded in their will power. Or someone may feel supported in their Autonomy but perhaps not their Opinions. These subtle nuances can be seen when examining a Bodymap.

3 Beispiele der vorderen Körpermuskulatur der Willensstruktur

Hyporesponsiv

Weitestgehend neutral antwortend

Hyperresponsiv

Während sich vorherige körperorientierte Psychotherapien sich an dem durch Reich geprägten Konzept der Panzerung oder Rigidität orientierten, finden wir dies aus Sicht des Bodynamic Systems mit einigen Einschränkungen einhergehend. Oftmals wurden Klienten, die ausschließlich an ihrer Panzerung arbeiteten regressiv hinsichtlich ihrer Fähigkeit im Leben zu funktionieren. Als sie dies feststellten, erforschten die Pioneere im Bodynamic System die Muskelmuster im Detail und formulierten die Annahmen zu hypotonen und neutralen Muskelantworten.

Während vorherige Ansätze die Option zur hypotonen Resignation nicht einbezogen haben, war das Bodynamic Team eines der ersten, das einen Körper-Dynamischen Ansatz entwickelte, welcher auch hypotone Muskulatur einbezog. Dies nennen wir heute Resourcieren, sodass dann hypertone Muskeln sich entspannen können und zu einem natürlicheren Muskeltonus zurückkehren können. Dies ist für das ganze System natürlich. Der Bodynamic Ansatz ermöglicht mehr Integration, anstelle von Fragmentierung, die manchmal bei der streng Reichianischen Arbeit auftritt.

Das Konzept der hypertonen Muskelantwort ist einzigartig im Bodynamic System. Muskeln, die hypoton sind benötigen Unterstützung und Kontakt, um zu erwachsen. Neutrale muskuläre Antworten sind ebenfalls als Konzept einzigartig.

Neue therapeutische Möglichkeiten

Die neuen Möglichkeiten psychologische Resignation festzustellen und mit ihr direkt zu arbeiten und neue Ressourcen des Ichs herauszuarbeiten stellen eine Veränderung hinsichtlich der Natur der Psychotherapie dar. Innerhalb der therapeutischen Arbeitsbeziehung können die Klienten lernen unentwickelte Impulse und Fertigkeiten zu entwickeln. Der Erwerb dieser neuen Ich und motorischen Ressourcen, die exakt jene sind, die jemandem fehlen und damit am meisten benötigt werden, vereinfacht es deutlich durch die Entwicklungsthemen zu arbeiten. Dies in Kombination mit inerer Sicherheit und Ermächtigung.

Die Arbeit mit der somatischen Resignation verwandelt die Natur der Körperpsychotherapie, und befähigt den Therapeuten zu verstehen, wann es wichtig ist unterstützend und freundlich zur arbeiten, um Ressourcen, die aufgegeben wurden, wieder herzustellen. Therapie schreitet nicht voran, wenn Widerstand gebrochen wird oder indem emotionale Katharsis gefördert wird, sondern durch die Verwandlung des Klienten mittels einem Erwecken tiefer, achtsamer körperlicher Zustände.

11 Ich-Funktionen

Die Ich-Funktionen entwickeln und formen sich im Verlauf de Lebens. Sie sind wie „Pfade“, welche die Entwicklungsphasen durchlaufen (Charakterstrukturen) und diese unterschiedlichen Phasen bilden verschiedene Kodierungen in den Ich-Funktionen.

Das Bodynamic System beinhaltet und arbeitet mit 11 Ich-Funktionen:  

  • 1. Verbundenheit

  • 2. Positionierung

  • 3. Zentrierung

  • 4. Grenzen

  • 5. Erdung und Realitätstestung

  • 6. Soziale Balance

  • 7. Kognitive Fertigkeiten

  • 8. Energiemanagement

  • 9. Selbstbehauptung

  • 10. Interpersonale Muster

  • 11. Geschlechtsspezifische Fertigkeiten

Beispiel der Ich-Funktion Zentrierung

Die Ich-Funktion Zentrierung beschreibt die menschlichen Fertigkeiten mit sich selbst im Kontakt zu sein und den Grad auf sich selbst stolz zu sein und sich in seiner eigenen Einzigartigkeit wertzuschätzen.

Die Ich-Funktion Zentrierung untergliedert sich in vier Unterfunktionen. Die folgenden Körperregionen sind mit der Ich-Funktion und Unterfunktion empirisch nachweislich verbunden:

  1. Bewusstsein des eigenen Zentrums
    • tiefe Muskulatur im Becken, die Oberschenkel und Becken miteinander verbindet (Psoas major, Iliacus)
  2. Sich von innen heraus erfüllt erleben 
    • einige kleinere Muskeln, die nahe am Beckenboden sitzen (m. gmelli, M. obturator internus).
    • Gesäßmuskulatur (ligamentenum sacotuberale, M. piriformis, M. gemelli, M. quadratus femoris). 
  3. In verschiedenen Rollen man selbst sein
    • ein flacher Muskel zwischen den Schulterblättern, der diese zusammenzieht (Rhomboiden). 
  4. Gefühl des Stolzes auf sich selbst und die eigenen Handlungen
    • das Sakrum
    • Brustmuskulatur (M. pectoralis major and minor). 

Durch das Einüben des Spürens des eigenen Zentrums, baut der Klient die Fertigkeit auf nachzuspüren, was er/sie mag oder nicht mag.

Es ist möglich mit dem Klienten an der Zentrierung zu arbeiten, indem er darin begleitet wird mit Interesse den Beckenboden zu erspüren (langsame, leichte Rotation der Oberschenkel nach außen, den unteren Part des Bauches einziehen). Ferner gibt es die Möglichkeit mit der tiefen Muskulatur des Becken zu arbeiten (Psoas), und die tiefen Muskeln des unteren Rücken (M. quadratus lumborum), oder in anderen Worten den körperlichen Kontainer im unteren Torso-Teil einzubeziehen.

Man kann ebenso experimentelle und visuelle Wege zu arbeiten einbeziehn, wie etwa: wie fühlt es sich an in dem Zentrum in der Mitte des Beckens? Gibt es dort Farben? Welche Formen gibt es dort? und viele weitere.

Vielen Menschen gefällt es das Zentrum nahe an der Wirbelsäule zu spüren, wie eine Art Zentrumlinie, die vertikal verläuft anstatt einen Punkt im Becken wahrzunehmen.

Wenn man näher an die Verbindung von innerem Erleben des Zentrierens und hin zur Energie des herauskommens arbeiten möchte, dann kann es hilfreich sein an der Zentrierung hinsichtlich Rollen, die jemand in der Welt einnimmt zu arbeiten. Hier ist die Muskulatur zwischen den Schulterblättern und der große Brustmuskel die offensichtlichsten körperlichen Gegenden, um solche Anliegen zu bearbeiten. Für jene Fragen kann man mit diesen Regionen Übungen mit Bewegungen machen.

Trauma

Unterscheidung der verschiedenen Traumaarten auf der Basis von Entwicklungs-Kodierungen.

Entwicklungstrauma

  • Trauma, das während der Kindheit auftritt und den kindlichen Entwicklungsprozess selbst signifikant beeinflusst.

  • Trauma-Typ, der aufgrund von anhaltendem Missbrauch oder Neglect, welche als schwer eingestuft werden, entsteht.

  • Beispiele: Ein Kind, das stundenlang weinend alleine gelassen wurde. Ein Kind, das anhaltende körperliche Strafen ausgesetzt ist.

  • Die Muskeln und Faszien lassen sich als A3 & A4 oder als B3& B4 testen oder können als solche in der Bodymap nachgelesen werden.

Shocktrauma

  • Resultiert in einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

  • Ergebnis eines: zu viel, zu schnell, zu plötzlich

  • Ergebnis von: Nahtoderfahrungen, Vergewaltigung, Unfällen, Überfällen, Kriegen, etc.

  • Die Muskeln und Faszien lassen sich als A3 & A4 oder als B3& B4 testen oder können als solche in der Bodymap nachgelesen werden.

Komplexe PTBS

  • Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (Komplexe PTBS)

  • Das Ergebnis von: anhaltenden Trauma; wiederkehrender Missbrauch oder Verlassenwerden; sexueller, emotionaler oder körperlicher Missbrauch in der Kindheit; Opfer einer Entführung, Versklavung; Kriegsgefangene, Bullyingopfer, Kultüberlebende, Konzentrationslager und Internat.

  • Die Muskeln und Faszien lassen sich als A3 & A4 oder als B3& B4 testen oder können als solche in der Bodymap nachgelesen werden.

Grundkodierung

  • Kodierungen werden in der Regel entwicklungsbedingt während der Kindheit gebildet und können hinsichtlich ihrer Veränderung geschlossen oder offen sein (rigide oder aufgegeben).

    Coding is originally shaped developmentally in childhood and can be open to change or closed to change (rigid or resigned).

  • B1, N oder A1 Muskeln und Faszien gelten als mehr oder weniger gesund während, B2 oder A2 als Problemgebiete verstanden werden.

  • Themen, die in Basiskodierungen aufkommen sind semantisch eng verbunden mit dem Begriff „Entwicklungsstörung“ und stehen dem Begriff des „Trauma“ gegenüber, obwohl sich viele Leute sich hierauf mit dem Wort traumatisiert beziehen.

  • Alle Arten von Trauma  (Entwicklungstrauma, Schocktraume oder komplexe PTBS) beeinflussen das Basiskodierungssystem der Kindheit.

  • Kodierungen können sich durch unsere Lebenserfahrungen, persönliche Entwicklung oder Therapie verändern.

Die Art und Weise mit Schock Trauma zu arbeiten ist in Bodynamic dahingehend einzigartig, weil die Arbeit sich auf entwicklungsbedingte Ressourcen bezieht. Besondere Aufmerksamkeit wird hierbei darauf gelegt, welche Ressourcen eine Person aufgrund ihrer Kindheit entwickelt oder nicht entwickelt hat und wie dies in Zusammenhang damit steht, dass ihr Fertigkeiten für die Bewältigung eines Schocks zur Verfügung stehen.

In einem Großteil der Fälle hat ein Schock Trauma einen unmittelbaren Einfluss auf die Charakterstrukturen, beginnend bei der Existenz, Bedürfnis, Autonomie und Willensstruktur und beeinflusst die zur Verfügung stehenden Ressourcen aus diesem Alter negativ.

Des Weiteren beeinflussen Schockereignisse die Muskulatur im Knie, der oberen Hüfte, dem Nacken, wie sich anhand der Bodymap Schablone feststellen ließ.

Wenn mit Schocks gearbeitet wird, liegt das besondere Augenmerk auf den spezifischen Gebieten, wo eine Person am stärksten durch das Schockereignis getroffen wurde. Jene Muskeln, die durch den Schock betroffen sind, werden dabei in der Arbeit nicht direkt adressiert, da sie außerhalb der bewussten Wahrnehmung liegen und kein Zugang zu den Inhalten besteht. Man arbeitet stattdessen mit den Emotionen und Erfahrungen durch den Schock, indem man für die Lösung des Schocks auf andere Resourcen zurückgreift bis dann später mit den am stärksten betroffenen Teilen gearbeitet werden kann.

Schocktrauma und Entwicklungstrauma werden als deutlich voneinander unterscheidbar angesehen, obwohl bei der Aufarbeitung von Schocktrauma oftmals zuerst ein wichtiges Element eines Entwicklungstraumas in Erscheinung tritt, welches dann zuerst Aufmerksamkeit und Adressierung in der Therapie benötigt.

Im Schocktraumatraining liegt der Fokus auf dem Aufbau der folgenden 4 von insgesamt 11 Ich-Funktionen.

Diese sind namentlich:

  • Zentrierung
  • Erdung
  • Energie Management
  • Grenzen

Muskeln, die typischerweise durch ein Schock Trauma beeinflusst werden

Therapeutische Methoden

Wo Theorie auf Praxis trifft

Wenn der prädominante Ich-Aspekt und Charakterstruktur einer Person festgestellt werden kann, dann ist es möglich tiefer zu gehen und die Ich-Funktionen bestimmter Muskeln einzubeziehen und vorliegende Lebensherausforderungen einer Person zu lösen.

Während die analytischen Kapazitäten des Bodynamic Systems intensiv und präzise wirken können, so ist die tatsächliche Anwendung der therapeutischen Methode deutlich gradliniger.

Die größte Verbesserung und Heilung entsteht aus der dynamischen Beziehung zwischen Therapeut und Klient, da der Therapeut einen sicheren Raum und Rahmen zur Verfügung stellt, und begleitend den Aufbau von psychologischen Ressourcen auf Seite des Klienten unterstützt. Ebenso unterstützt er den Klienten dabei Blockaden oder Abwehrmechanismen, die zum Schutze entstanden waren und nicht mehr dienlich sind, sukzessive zu verändern.

Feine Einstimmung auf den Klienten ist hier von großer Bedeutsamkeit und mittels Wechselseitiger Verbundenheit von Therapeut und Klient, kann die individuelle Würde des Klienten gestärkt oder wieder hergestellt werden.

Verständnis und Würde basieren auf den theoretischen Grundlagen, die es ermöglichen sich hinsichtlich des Klienten zu kallibrieren und mitzubekommen, wo dieser gerade steht.

Bücher zum Entdecken der Bodynamic Theorie