Entwicklungstrauma aus der Sicht von Bodynamic
Von Ditte Marcher & Lene Wisbom, März 2020, ©Bodynamic International ApS
Deutsche Übersetzung erstellt auf Basis der englischen Übersetzung von Tina Janken.
In Bodynamic unterscheiden wir zwischen offenen und geschlossenen Kodierungen, Entwicklungstrauma, Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und Komplexer PTBS.
Alle diese Elemente werden in der BODYMAP sichtbar. Dieser Artikel erklärt, wie Entwicklungstrauma in der Bodynmap gesehen werden können und wie sie sich in gewissen Ich-Funktionen zeigen.
Verhalten(-sweisen) offener Kodierungen sind dadurch gekennzeichnet, dass man sich kurz nachdem man handelte einer Handlung bewusst wird. Bei geschlossenen Kodierungen ist dies anders. Es gibt zwei Arten geschlossener Kodierungen: Handlungen, von denen man ein Bewusstsein durch die Unterstützung Anderer erlangen kann und Handlungen, bei denen man selbst dann, wenn man die Unterstützung anderer bekommt, sich dieser nicht bewusst werden kann.
Ein Entwicklungstrauma ist wie eine Art nicht erreichbaren Zwischenraum zu haben – einen „geschlossenen Raum“. Es wird zu einem nicht erreichbarem Raum, weil die Fähigkeit ein Dilemma zu erkennen und zu erleben fehlt. Ganz gleich, wie stark jemand sich darum bemüht, es ist ihm/ihr nicht möglich sich vorzustellen, dass das Leben anders sein kann und deshalb verhakt er/sie sich ein ums andere Mal in der selben Angelegenheit.
Ein Beispiel: Wenn Jane Partnerschaften eingeht, beginnt sie, sobald ihre Partner ihr zu nahe kommen, einen Streit bezüglich der kleinsten Dinge, um diese Nähe zu vermeiden. Nach einer Weile, und einige Streits später, entscheidet sie sich die Beziehung zu beenden und beginnt das gleiche Muster mit einem neuen Partner von vorne. Ihre geschlossene Kodierung gibt ihr keine neuen Handlungsoptionen, da sie sich ängstlich fühlt, wenn ihr Partner emotional näherkommt.
All die oben erwähnten Elemente sind Teile des unseres ICH. Das ICH besteht aus verschiedenen Schichten – der bewussten, der vorbewussten und der unbewussten. In einem Schock Zustand gehen wir in das ME und handeln aus ihm heraus. PTBS bedeutet also, dass wir aus dem ICH hinaus in das ME fallen. Eine Person geht zum Beispiel vom bewussteren Teil in den Überlebensmodus-Teil des Gehirns und des Daseins über.
Komplexe PTBS unterscheidet sich hinsichtlich des Aspekts, dass jemand, nachdem er aus dem ICH fiel, in einen Schockzustand geht. Von hieraus versucht die Person sich zu orientieren und macht dies aus dem Entwicklungstrauma heraus. Oder in anderen Worten: aus dem geschlossenen Raum heraus; völliges Chaos!
Unsere (Erlebens-)muster schaffen gewisse Verhaltensweisen und sind von Kinheitsinteraktionen abhängig, die wir mit Eltern, Geschwistern, Bezugspersonen sowie spätere mit Erwachsenen auß0erhalb der Familie, mit anderen Freunden oder Institutionen machen.
Ein Entwicklungstrauma entsteht, wenn ein Kind über eine längere Zeitspanne hinweg, seine Würde, Individualität und Verbundenheit als bedroht erlebt. Dies führt für das Kind zu spezifischen Herausforderungen in einer oder mehreren Ich-Funktionen in Bezug auf eine ganz spezifische Entwicklungsphase. Dies führt auch zum Verlust bereits gelernter Fertigkeiten und das Kind wird seine Fähigkeit verlieren neue Fertigkeiten innerhalb dieser Ich-Funktionen zu entwickeln. Es können eine oder mehrere der 11 ICH-Funktionen betroffen sein. Eine Charakterstruktur ist eine Abwehr, die jemand entwickelt und die Ich-Funktion ist, wie man basierend auf dieser spezifischen Abwehr handelt.
Ein Schocktrauma ist durch ein plötzliches Ereignis charakterisiert, welches das ICH mangels Strategien nicht bewältigen kann. Das ICH zerspringt und das ME übernimmt. Jeder von uns wird in der Kindheit, im Jugendalter und/oder im Erwachsenenalter Schocktrauma erleben, die lebensverändert wirken.
Manche werden durch eine Lebenskrise/ Schocktraumatisierungen gehen und gewille Teile der Erfahrunge(n) integrieren, während Andere lediglich einen Teil der Krise/ des Schocks lösen können werden. Gelingt es NICHT die zentralen Teile aufzulösen, wird die Erfahrung auch noch Jahre nach dem Ereignis das Verhalten der Betroffenen beeinflussen. Jener Teil, der noch nicht aufgelöst werden konnte, wird im System fortbestehen und die Höhe dieses bestehenden Stressniveaus kann als Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert werden.
ICH-Funktionen:
Eine Charakterstruktur ist eine Abwehr, die jemand aufgebaut hat. Eine Ich-Funktion hingegen ist, wie jemand auf Basis dieser spezifischen Abwehr handelt. Was bedeutet dies also?
In Bodynamic arbeiten wir mit 7 Entwicklungsstadien – diese werden als Charakterstrukturen bezeichnet. Mit jedem Enwticlungsstadium sind spezifische Themen verbunden, wie zum Beispiel „Das Recht auf Existenz“, „Das Recht auf die eigenen Bedürfnisse“, „Das Recht auf die eigenen Impulse und Neugierde“ und so weiter. Wir können uns auf zwei Weisen diesen Themen, die mit einem Entwicklungsthema verbunden sind, beziehen: wir können uns von diesem Recht zurückziehen oder es wegschieben – beides geschieht im Kontakt mit Anderen.
Dies ist die Stelle, wo wir von den Ich-Funktionen Gebrauch machen. Während wir als Kind ein gewisses Entwicklungsthema durchlaufen, lernen wir diese Rechte durch die Ich-Funktionen in Besitz zu nehmen. Zum Beispiel das Recht sich selbst hinsichtlich seiner Bedürfnisse zu positionieren, unsere Grenzen zu bekräftigen, unsere Zentrierung, unsere Verbundenheit, unsere Zwischenmenschlichen Fertigkeiten, usw. im Bezug auf unsere Bedürfnisse.
Zentrierung ist eine grundlegende Ich-Funktionen. Wenn man sich nicht seines eigenem Zentrums bewusst ist oder nicht fähig aus ihm heraus zu handeln, werden auch die anderen Ich-Funktionen weniger funktionsfähig sein und müssen höchstwahrscheinlich geübt und gestärkt werden bevor Zentrierung möglich ist.
Eine wichtige Ich-Funktion, um das Beobachtende-Ich aufzubauen, ist die Ich-Funktion „Kognitive Fertigkeiten“. Diese Ich-Funktion besteht aus den Unterfunktionen „Fähigkeit sich zu orientieren“, „Kognitives Begreifen“, „Verstehen und Integrieren“, „Planen“ und „Abwägen“.
Manche Ich-Funktionen sind eng miteinander verwoben. Dies ist zum Beispiel bei Ich-Funktion, wie Grenzen und Energiemanagement, Positionierung, Erdung, interpersonale Fertigkeiten, Verbundenheit, Selbstbehauptung, und sozialer Balance der Fall.
Geschlechtsbezogene Fertigkeiten steht etwas alleine, weil sie sich auf etwas biologisches und damit recht tief in uns angelegtes bezieht und ist auch in die anderen 10 Ich-Funktionen einbezogen.
Wie ist die Bewegung mit dem psychologischen Verhalten verbunden?
Existenz:
Beispiel: Die Muskeln Longus Capitis and Longus Colli (#110) sind die wichtigsten Muskeln im Hals, wenn wir von dem „Recht auf Existenz“ sprechen und enthalten daher wichtige psychologische Funktionen und sind in vier verschiedenen Ich-Funktionen vorhanden.
Die Bewegung dieser Muskeln ermöglicht verschiedene Positionen, wie etwa den Kopf zu halten und den Nacken so zu strecken, dass der Kopf balanciert und stabilisiert werden kann. Musculus Longus Capitis und Longus Collie (#110) bewegen die Halswirbelsäule und den Hals nach vorne, rotieren sie und beugen den Kopf lateral.
Diese Muskeln werden schon vor der Geburt aktiv und werden während eines natürlichen Geburtsvorgangs benutzt.
Bei ICH-Funktion I Positionierung sind die psychologischen Funktionen:
- a) Sich auf das Leben beziehen; Spirituelles Leben in physisches Leben integrieren,
b) Orientieren (einen kühlen Kopf bewahren/ den Kopf verlieren); sich selbst in der Integration von Spiritualität, Gedanken und Körperempfindungen orientieren.
Longus Capitis und Longus Collii sind sehr sensitiv und enthalten die meisten Nervenenden pro Quadratzentimeter im Vergleich zu allen anderen Muskeln im Körper. Diese Muskeln werden verwendet, um uns darauf vorzubereiten in die Welt einzutreten und in der Lage zu sein uns auf das physische Leben außen zu beziehen ohne den Kopf zu verlieren, wenn wir einer neuen Welt begegnen. Das bedeutet auch im Kontakt mit einer Instinktebene zu bleiben und durch diese zu spirituellen Ebenen in uns.
Ein Kollaps des Longus Capitis und Longus Collii kann zu einem Schleudertrauma führen und die Fähigkeit zur tiefen Integration von innerer Erfahrung und Verbindung zwischen Spiritualität, Gedanken und Körperempfindungen verhindern.
Bedürfnis:
Ein anderes Beispiel ist der Muskel Deltoid, anteriorer Teil (#65), der ein wichtiger Muskeln in der Bedürfnisstruktur ist. Der Muskel stabilisiert die Schultergelenke, was die Bewegung des Ausgreifens ermöglicht, wenn das Kind den Arm beispielsweise nach vorne hebt.
Die Bewegung ist eine Flexion, eine Adduktion, eine Innenrotation und er bewegt den Arm nach vorne.
Deltoid, anteriorer Teil (#65) ist in 2 ICH-Funktionen enthalten, Grenzen und Interpersonale Fertigkeiten.
In der ICH-Funktion Grenzen ist die psychologische Funktion:
- e) sich selbst Raum verschaffen (an sozialen Kontakten teilhaben), Raum für die eigenen Bedürfnisse schaffen.
In der ICH-Funktion interpersonale Fertigkeiten ist die psychologische Funktion:
- a) Ausgreifen – darauf bestehen, dass Bedürfnisse begegnet wird.
Das nachfolgende Beispiel zeigt die beiden ICH-Funktionen zusammen:
Stelle dir ein Baby vor, wie es auf dem Bauch liegt und sich mit den Armen hoch drückt. Diese Bewegung geschieht aus dem Inneren des Kindes heraus und ist hauptsächlich ein Reflex, und zur gleichen Zeit kommt in den anterioren Teil des Musculus Deltoideus Bewusstheit und Aktivität. Die Bewegung gibt dem Kind das Empfinden, dass es sich selbst von der konkreten physischen Grenze weg bewegen kann und die Fähigkeit sich selbst Raum und Platz zu machen (dies bezieht sich direkt auf den Platz zwischen seinem Körper und dem Boden).
In der ersten Charakterstruktur (Existenz) war das Kind bisher lediglich in der Lage die physischen Grenzen zu fühlen, beispielsweise die Haut. In der Bedürfnisstruktur kommt es dann zur Weiterentwicklung und das Kind kann die Fähigkeit entwickeln sich selbst Raum zu nehmen und zu schaffen; für sich und für seine Bedürfnisse.
Autonomie
Das letzte Beispiel ist der Muskel Quadratus Lumborum (#11). Dies ist ein unterer Rückenmuskel, der von den Rippen bis zur Hüfte verläuft. Er wird beim Kriechen und Krabbeln verwendet und macht es möglich auf einem Bein zu stehen (Gewicht nur auf einem Bein).
Der Muskel senkt die Rippen, beugt die Wirbelsäule lateral und hebt die Hüfte.
Er ist in der ICH-Funktion Soziale Balance enthalten:
- a) Eigene Bedürfnisse/Gefühle gegenüber den Erfahrungen anderer Personen ausbalancieren, z. B. das Gefühl von dir selbst zu erhalten und von deinen eigenen Impulsen während du andere spiegelst.
Quadratus Lumborum ist der wichtigste Muskel, um physische Balance zu erhalten, da er eine klare innere Empfindung von Verbundenheit des oberen und unteren Teil des Körpers vermittelt. Es ist wichtig uns auf eine Art und Weise zu bewegen, die es uns ermöglicht unseren Impulsen zu folgen und Neugier aufrecht zu erhalten, sodass wir unabhängiger in sozialen Kontakt gehen können. Derart können wir eine klare innere Erfahrung von uns selbst, unseren Impulsen und Spiegelung anderer erhalten.
Häufige Faktoren bei Entwicklungstraumatisierungen
Entwicklungstrauma bedeutet in einem charakterstrukturspezifischen Muster verletzt zu sein. Dies zerreißt eine oder mehrere ICH-Funktion auf einem Niveau, dass jemand bereits erlernte Fähigkeiten hinsichtlich einer ICH-Funktion wieder verliert. Später in der Entwicklung resultiert dies in einer Unfähigkeit neue Fertigkeiten in dieser ICH-Funktion zu erlernen. Als Erwachsener wird dies „geschlossene Räume“ oder „Löcher“ in unserem Leben schaffen.
In unserer Arbeit mit entwicklungstraumatisierten Personen konnten wir aus unserer Erfahrung folgende übliche Faktoren ausfindig machen:
- Ein mehr oder weniger nicht existierendes Beobachtendes ICH und ein schwach ausgeprägtes Köper-ICH, bei dem das „Loch“ in dem Entwicklungsstadium liegt.
- Ein weiteres Charakteristikum ist eine Tendenz in Hoffnungslosigkeit zu verfallen – ein „kein Weg hinaus“ Szenario – und oft ein niedriges Level an Glückshormonen, die uns befähigen an guten Dingen im Leben festzuhalten und Freude im Leben zu erleben.
- Die Fähigkeit innere Dilemma zu erleben fehlt ebenfalls. Es ist nicht möglich mit dem Guten und dem Schlechten gleichzeitig zu sein. Dies ist ein Willensstruktur-Thema, wo das Leben schwarz und weiß wird, und ein alles oder nichts Prinzip gültig ist. Die Fähigkeit dieses Dilemma von innen heraus wahrzunehmen ist eine Voraussetzung zum Aufbau des Beobachtenden ICHs.
Wir haben oft ein Konzept oder eine Illusion von Harmonie, die auch etwas Schönes ist, dass man im Leben haben kann. Wir müssen uns daran erinnern, dass Harmonie keinen Fortschritt bewirkt. Die Suche nach Harmonie kreiert Fortschritt, nicht die Harmonie selbst.
Grafik inspiriert durch Lev. Vygotsky’s Theorie der proximalen Entwicklungszone.
©Ditte Marcher, layout Lene Wisbom
* Lernen findet statt, wenn es eine Balance zwischen Herausforderung und Sicherheit gibt und wo wir uns in Unterstützung und Sicherheit hineinlehnen können.
* Wenn die Herausforderung zu groß wird, dann kommen wir der Instinktebene näher und werden Flüchten oder Einfrieren.
* Wenn die Herausforderung zu klein ist, werden wir gelangweilt und verlieren unsere Impulse und unsere Konzentration.
Herausfordernd und erfolgreich.
Ein Entwicklungstrauma in einer ICH-Funktion
in der BODYMAP
Unsere inneren Dilemmata des Lebens sind nicht immer erfreulich. Nichtdestotrotz sind sie eine Bedingung für Entwicklung und genau hier ist es interessant in eine Bodymap zu schauen.
Untenstehend folgen Beispiele für Entwicklungstraumata in verschiedenen ICH-Funktionen und noch wichtiger, wann die Muskelantwort ein Dilemma zeigen und uns die Indikation für Entwicklungspotentiale vor Augen führt.
Körperkarte (Bodymap) 1 (siehe nächste Seite) zeigt ein Entwicklungstrauma in der ICH-Funktion Interpersonale Fertigkeiten, da hier die vorwiegende Muskelantwort A1 ist. In der Antwort drückt ein A 1 Muskel leicht weg. Die Person wird beispielsweise kurz nach einer Handlung ihr Verhalten realisieren. B Muskeln drücken nicht weg, sondern ziehen sich in der Muskelantwort zurück.
Die Möglichkeit zur Veränderung besteht bei beiden, A und B Muskeln, wenn sie in der ICH-Funktion präsent sind. Dies ermöglicht es, dass das Dilemma innerlich erlebt werden kann und dass wir uns selbst befragen können und dass wir zuletzt auch in der Lage sind eine Handlungsoption zu wählen.
Wenn wir uns diese ICH-Funktion ansehen, können wir für alle vorderen und oberen Armmuskeln an der Körpervorderseite sehen, dass sie lediglich Potential für das gleiche Antwortmuster aufweisen. In diesem Fall ist dies wegstoßen. Dort sind keine Dilemmata (A1 à B1), keine Möglichkeit zum Rückzug. Die Person kann eine Erfahrung haben und sich ihrem Verhalten bewusst sein. Sie kann ihr Verhalten bereuen und sich für ihre Handlung entschuldigen, aber hat eigentlich keine Handlungsalternativen. Sie werden gehen und es dennoch wieder so machen das nächste Mal.
Anstatt in der Lage zu sein, sich zurück zu ziehen, werden sie jemanden wegstoßen. Oftmals geschieht dies mit einem inneren Empfinden sich eigentlich zurück zu ziehen und sich zu sich zu ziehen. In dem Fall verstehen sie nicht, weshalb andere es als ein weggestoßen werden erleben und daher stecken sie auch Denkmustern „Sie verlassen mich alle.“ fest.
Das ist, was wir „wiederkehrendes Kreisen“ nennen.
Die Hinterseite der Arme zeigt Muskulatur der Qualität B (B2, B3), was die Person daran hindert die Fähigkeit zum STOP-Sagen zu haben, Dinge auf Distanz zu halten oder Kontakt von hier aus zu regulieren. Das schafft starke Spannung; denn, wenn wir nach innen zurückziehen, drücken wir weg und wenn wir es draußen halten wollen und aufgeben. In diesem Fall sind die Handlungen und das Verhalten aufgrund der B2 und B3 Muskeln unbewusst.
Den Raum, den man hier betritt, ist der „geschlossene Raum“ und es gibt keinen Weg hinaus.
Alle Charakterstrukturen in Interpersonale Fertigkeiten zeigen Zeichen dafür, dass in der Entwicklung bereits Gelerntes verloren wurde und dass weiteres Lernen nicht möglich war.
Es ist von großem Interesse wie viel Prozent der A1 Antwort in dieser ICH-Funktion vorhanden ist – insgesamt 72% verglichen mit den B1 Antworten von 10.9%. Es sind keine A2 und A3 Antworten vorhanden, was darauf hinweist, dass das A1 Verhalten keinen Gegenspieler hat.
Körperkarte (Bodymap) 1: Interpersonale Fertigkeiten
Körperkarte (Bodymap) 2 zeigt ein eindeutiges Entwicklungstrauma in der ICH-Funktion „Verbundenheit“. Dort gibt es keine B Muskelantworten und deshalb ist lediglich ein Verhaltensmuster verfügbar. In diesem Falle „wegschieben und verschließen“. Es gibt 81,9% A1 Antworten, 13.6% A2 Antworten und 4,5% neutrale Antworten (grün). Das lässt uns erahnen, dass etwas nicht gelebt wurde oder in anderen Worten, dass es dort eine „was solls“ Antwort gab.
Der Fakt, dass du dir deiner Handlungen und deines Verhaltens bewusst bist, bedeutet noch nicht, dass du deine Handlungen und dein Verhalten ändern wirst.
Die 2. Bodymap ist ein Beispiel für einen sogenannten „geschlossenen Raum“ – „Das ist es, wie das Leben ist!“.
Körperkarte (Bodymap) 2: Verbundenheit
Körperkarte (Bodymap) 3 und die Ich-Funktion Gender Skills zeigt eine Balance zwischen A und B Muskelantworten; zum Beispiel die Balance zwischen Wegschieben und Zurückziehen, Verschließen und Aufgeben. Es zeigt sich hier klar ein Kodierungssystem mit einer arbeitenden Interaktion zwischen roter (A) und blauer (B) Antwort. Dies schafft innere Dilemmata aus denen heraus Fragen bezüglich dir selbst entstehen. Ein kleiner Teil der Muskelantworten in der 3. Bodymap (A2 und B2) sind vorbewusst, wie zum Beispiel teil geschlossene Kodierungen. In der Abwehr liegen auch viele Ressourcen, die genutzt werden können und vom vorbewussten ins Bewusste gehoben werden. Dies wird der Person Möglichkeiten eröffnen ihr Verhalten zu verändern.
Der innere Konflikt hat einen Wunsch nach Veränderungen inne und eine bewusste Erfahrung von – „Das Leben kann anders sein.“, „Es gibt andere Möglichkeiten.“. Auch, wenn es schwer sein kann, es schafft ein größeres Bild von der Welt, auch im Hinblick auf die Interaktion mit anderen Menschen.
Körperkarte (Bodymap) 3: Geschlechtsbezogene Fertigkeiten
Abschließende Kommentare:
In Bodynamic haben wir damit begonnen Bodymaps in der ganzen Welt zu sammeln. Das Ziel ist es, die ICH-Funktionen zu untersuchen und genaueren Einblick in kulturell bedingte Beziehungen anzusehen.
Wir haben gemerkt, dass im Verlauf der letzten zehn bis fünfzehn Jahren sich die Muskelantworten, die in der Bodymap abgebildet sind, verändert haben. Es gibt heute eine Tendenz, dass sie farblich heller werden und dass sich weniger innere Dilemma abbilden. Wir sind uns noch nicht sicher, worauf dies hinweist, oder wie dies interpretiert werden könnte. Aber es ist etwas, das für uns von großem Interesse ist und was wir weiter erforschen werden.
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Nachfolgend finden Sie einen Überblick über die verschiedenen Kodierungen und deren Farben, die in den Bodymaps verwendet werden. Die Tabelle kann verwendet werden, um das Verständnis und die Bedeutung der Kodierungen in Beziehung zu dem zugrundeliegenden psychologischen Verhalten zu erhalten.